KREISEL öffnet sein Schüttgut-Technikum für externe Nutzer
Auf dem Weg zur optimal ausgelegten Anlage
Schüttgüter stellen Anlagenbetreiber und -planer immer wieder vor unerwartete Herausforderungen. Bei der Auslegung von Schüttgut-Anlagen kommt es oft auf den Erfahrungsschatz des jeweiligen Planers an. Im Zweifel wird lieber etwas großzügiger dimensioniert, um böse Überraschungen im späteren Betrieb zu vermeiden. Sinnvoller ist es natürlich, die wesentlichen Anlagenteile bereits während der Planungsphase mit dem tatsächlichen Schüttgut zu testen und weiterhin die Anlage auch energieeffizient auszulegen. Für solche Versuche hat die Firma KREISEL in Krauschwitz bereits vor drei Jahren ein Schüttgut-Technikum in Betrieb genommen. Das Schüttgut-Technikum ist aber nicht nur für den internen Gebrauch gedacht. „Wir stellen das Schüttgut-Technikum auch anderen interessierten Nutzern zur Verfügung“, sagt Stefan Steinert, der bei KREISEL den Bereich Forschung und Entwicklung leitet. Anlagenbetreiber und -planer können im Technikum das Verhalten verschiedenster Schüttgüter untersuchen bzw. die Fa. KREISEL beauftragen, eine unabhängige Prüfung nach den aktuellen, gültigen Standards und nach entsprechenden Vorgaben durchzuführen.
Im Technikum sind die Hauptkomponenten pneumatischer Förderanlagen mit Messeinrichtungen sowie weitere Anlagen zur Förderung, Dosierung und Entstaubung vorhanden. Dabei sind alle Komponenten für realistische Mengen und Größen ausgelegt, wie sie auch in der Produktion vorkommen. Für die pneumatische Förderung stehen etwa zwei 160 m lange Förderleitungen in DN 80 und DN 100 zur Verfügung, die einen Förderdruck bis zu 1 bar und Luftvolumenströme bis zu 900 m3/h ermöglichen. Entlang der Förderleitungen dienen 24 Drucksensoren der detaillierten Prozessdatenerfassung. Zusätzlich sind Glasrohre in die Förderleitung integriert, um das Verhalten des Schüttguts optisch zu kontrollieren. Im Ergebnis lassen sich Energieverbräuche, Druckverluste, Verschleißwerte und weitere Parameter für die optimale Auslegungen ermitteln. Auch ein großer Filter-Versuchsstand ist Teil des Technikums sowie ein Zyklonprüfstand. Letzterer dient zur realen Bestimmung von Abscheidegraden und Druckverlusten bei wechselnden Betriebsparametern. Auf KREISEL Schlauchfiltern und Kompakt-Plattenfiltern mit bis zu 45 m2 Filterfläche lassen sich variable Filterflächenbelastung bis in Grenzbereiche realisieren. Auch hier können wesentliche Parameter für die Anlagenauslegung gewonnen werden. Ergänzt wird das Technikum durch das hauseigene Schüttgutlabor, in dem eine große Zahl verschiedenster Material Analysen durchgeführt werden kann.
Das Technikum steht aber nicht nur für Anlagenbetreiber und -planer zur Verfügung. Auch andere Komponenten-Hersteller können ihre Komponenten im Technikum unter realistischen Bedingungen testen. „Hochschulen sind in unserem Technikum ebenfalls willkommen, um Untersuchungen im Rahmen von Forschungsvorhaben schnell und effizient durchzuführen“, betont Stefan Steinert. Egal ob es um Dosieren, Fördern, Abscheiden, Lagern oder Auflockern von Schüttgütern geht – die Nutzer des Schüttgut-Technikums erhalten systematisch validierte und nachvollziehbare Daten für ihre Anlage bzw. Anwendung. Sowohl der Anlagenplaner als auch der Anlagenbetreiber profitieren so von einer optimal ausgelegten Anlage.