Elektromechanische Zerkleinerungsprinzip
Alternative für die Feinstzerkleinerung
Die Grundlagen für die elektromechanische Zerkleinerung (EMZ) wurden Ende der 80er bis Anfang der 90er Jahre an der TU Ilmenau entwickelt. Hierbei werden hart-magnetische Mahlkörper in einem Prozessraum, der von einem sich zeitlich und örtlich veränderlichen Magnetfeld durchsetzt ist, relativ zueinander in Bewegung versetzt, weil die Mahlkörper eine eingeprägte magnetische Polarisation aufweisen und das Magnetfeld an jedem Ort im Prozessraum verschieden ist. Die Mahlkörperbewegung ist intensiv, erfüllt den gesamten Prozessraum und weist translatorische als auch rotatorische Anteile auf. Zudem ist die Energieumwandlung der den Erregersystemen zugeführten elektrischen Energie in Bewegungsenergie der Mahlkörper effizient und direkt. Deshalb hat das elektromechanische Zerkleinerungsprinzip großes Potential, nicht nur größere Produktfeinheiten zu erzielen sondern vor allem den Energiebedarf bei Zerkleinerungsaufgaben von Rohstoffen und Materialien signifikant zu senken. Zudem lässt der funktionsbedingte Aufbau eine einfache Trennung des Prozessraumes vom Antriebsystem und ein der Applikation angepasste Design zu. In allen bisher untersuchten Anwendungsfällen - Biomassendesintegration, Trocken- und Autogenmahlung - konnten bereits mit diskontinuierlichen Laborversuchen entweder deutliche Verbesserungen der Produktqualitäten und/ oder erhebliche Energieeinsparungseffekte nachgewiesen werden.
Referenzen
Halbedel, B., Kazak, O.: Potenziale eines neuen Mahlverfahrens – Die elektromechanische Zer-kleinerung (EMZ) (Potential of a New Milling Principle – The Electromechanical Milling. Chem.-Ing. Tech., Vol. 90, Issue4, pp 540-551, April 2018, DOI: 10.1002/cite.201700103
Halbedel, B., Kazak, O.: Development of electromechanical principle for wet and dry milling. 2018 IOP Conf. Ser.: Mater. Sci. Eng. 355 012021, 8 pages, DOI 10.1088/1757-899X/355/1/012021