Silotechnik und pneumatische Förderung
Seminar
SILOTECHNIK
Im Seminar werden die Fließeigenschaften von Schüttgütern und das Verhalten des Schüttgutes in Silos behandelt. Zudem wird die Anwendung des Jenike-Verfahrens zur Bestimmung der Trichterneigung für Massenfluss und der Auslaufgröße zur Vermeidung von Brücken- oder Schachtbildung erläutert, jeweils aufbauend auf den gemessenen Fließeigenschaften (Fließort, Zeitfließort, Wandfließort). Dazu werden praxisnahe Beispiele gezeigt. Gemeinsam werden wir mit Schergeräten Fließeigenschaften messen und auswerten.
Wir betrachten typische Probleme beim Silobetrieb, z.B. Kernfluss mit toten Zonen, Fließstörungen durch Brückenbildung, Entmischung, Schießen oder das Beulen der Silowand, und stellen Maßnahmen zur Vermeidung dieser Probleme vor. Die Gestaltung von Austragaggregaten wie z.B. Gurtförderer, Zellenradschleuse, Räumschnecke, Schwingtrichter, Schneckenboden oder Drehbalkenboden wird im Hinblick auf die optimale Silogestaltung zum Vermeiden von Kernfluss und Fließstörungen vorgestellt. Abschließend werden wir einen Blick in die DIN EN 1991-4 werfen. Mittels dieser DIN wird die festigkeitsmäßige Berechnung des Silokörpers durchgeführt. Wir werden erarbeiten, welche Fallstricke der Anlagenplaner umgehen kann/sollte, um ein wirtschaftliches Silokonzept zu bekommen.
PNEUMATISCHE FÖRDERUNG
Das Seminar leitet mit der Vorstellung der notwendigen Begrifflichkeiten, wie Beladung oder Froude-Zahl ein. Anschließend wird „das Schüttgut“ näher betrachtet. Die für die pneumatische Förderung relevanten Schüttguteigenschaften werden vorgestellt. In einer Live-Messung werden wir die Fluidisierbarkeit kennenlernen und im Zusammenhang mit dem Geldart-Diagramm der Dichtstrom- und Dünnstromförderung zuordnen. Auf Basis dieser Kenntnisse werden die Grundlagen zur Dimensionierung pneumatischer Förderanlagen vorgestellt. Anhand eines ausführlichen gemeinsamen Berechnungsbeispiels vertiefen wir die Berechnungsgrundlagen. Mit den Berechnungsergebnisse wird ein geeigneter Druckerzeuger dimensioniert, weiterhin wird ein Überblick über die gängigen Druckerzeuger und deren Anwendungsgrenzen gezeigt. Wir werden einen Energievergleich zwischen einem optimalen Druckerzeuger und dem Druckluftnetz aufstellen. Weiterhin wird das Seminar die üblichen Einschleusorgane im Detail erläutern und wo notwendig die entsprechenden Auslegungsgrundlagen zeigen. Wir werden dieses mit den bereits gelernten Schüttguteigenschaften verknüpfen. Im letzten Seminarabschnitt befassen wir uns mit den üblichen „Krankheiten“ pneumatischer Förderanlagen und lernen eine Bewertung kennen, wie Bestandsanlagen systematisch analysiert und wenn möglich optimiert werden können, um Energiekosten oder Wartungskosten zu sparen oder Leistungssteigerungsmöglichkeiten kenntlich zu machen. Abschließend stellen wir Ihnen unser Webtool zur pneumatischen Förderung vor.